Am 29. Juni war es soweit: Vier Schülerinnnen(Benita Wick / Lena Breitenbach/ Maibritt Schöffler und Annika Schulz) unserer Luise-Bronner-Realschule konnten einen Stolperstein für eine Verfolgte des Nazi-Regimes verlegen:
Emilie Adler hatte mit ihrem Mann, einem renommierten Heilbronner Zigarrenfabrikanten, viele Jahre in der Weststraße 51 in Heilbronn gewohnt und wurde als Witwe im hohen Alter noch von den Nazis deportiert: Sie wurde zuerst auf einen sogenannten Seniorentransport nach Haigerloch verbracht, von dort dann ins KZ Theresienstadt regelrecht “verfrachtet” , wo sie nach einigen Wochen verstarb bzw. ermordet wurde.
Die Schülerinnen hatten im Rahmen der Geschichts-AG unserer Schule mit ihrer Lehrerin Viola Widmaier in verschiedenen Archiven recherchiert und versucht, das Leben von Emilie Adler zu rekonstruieren und ihre Biografie aufzuschreiben. Eine Kontaktaufnahme mit dem Enkel von Emilie Adler, dem mit seinen Eltern die Flucht nach USA gelungen war, scheiterte leider. Die Lebensgeschichte von Emilie Adler wurde bei der Stolperstein-Verlegung in der Weststraße vorgelesen und kann demnächst auf der Homepage des Stadtarchivs unter der Rubrik Stolpersteine nachgelesen werden.
Die kleine Trauerfeier in der Weststraße, in der Nähe des Bahnhofs, wurde durch das von Schülern und Gästen gesungene Lied Shalom Shaverim und das Niederlegen von Blumen und Kerzen abgerundet.
Die Nazis wollten nicht nur das Leben der jüdischen Bürger auslöschen, sondern auch deren Namen und die Erinnerung an sie. Diesen letzten Triumph wollen wir ihnen nicht gönnen – sondern die Erinnerung aufrechterhalten und den Verfolgten ein ehrendes Andenken auch in unserer Stadt geben.
Bericht und Bilder von Viola Widmaier/ Lehrerin an der Luise-Bronner-Realschule
